Der bayerische Rundfunk mit seinem Sender Bayern 1 hat eine Rubrik, in der das Zwölfuhrläuten von Kirchen in Bayern gesendet wird. Am Sonntag, 16. März 2008, 12:00 Uhr wurde das Zwölfuhrläuten der Glocken der
Passionskirche übertragen. Hier ist der Link zur Sendung: Zwölfuhrläuten
Die Bedeutung der Kirchenglocken drückt sich sehr knapp in dieser früher häufigen Glockenumschrift aus: “Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango”- die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, die Blitze breche ich. Der Satz macht deutlich, dass man den Kirchenglocken verschiedene Aufgaben zuschrieb, unter Anderem den Schutz vor Unwetter. Der Begriff „Glocke“ wurde dem Altirischen „clocc“ entlehnt und heißt soviel wie „Schelle“, da irische Mönche im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. die Glocken, zunächst eher Handschellen, in Europa verbreiten. Die ersten Glocken sind noch genietet, seit dem 9. Jahrhundert werden Glocken überwiegend gegossen. Im frühen Mittelalter ist es üblich auf Klosterkirchen und später auch auf anderen Gotteshäusern Glocken in kleinen Dachreitern zu platzieren. Seit dem 10. Jahrhundert entstehen hohe, zum Tragen des Glockenstuhls errichtete Türme.
Am 25. November 1983 reist der Kirchenvorstand der Passionskirche zu dem außergewöhnlichen Erlebnis, um dem Glockenguß der eigenen drei Glocken beizuwohnen nach Passau in die Glockengießerei Perner.
Die Friedensglocke mit der Inschrift „ER IST UNSER FRIEDE“ mit dem Schlagton „es“, die mittelgrüße Glocke mit dem Ton „ges“ - sie trägt als Relief die Lutherrose und die Jahreszahlen 1483-1983 - und die kleine Glocke mit dem Ton „as“ - sie zeigt die Christuszeichen und die Ziffern 1933-1983, die auf das fünfzigjährige Jubiläum der Not-kirche hinweisen - begleiten seither die Gottesdienste mit ihrem reinen schönen Klang.
Im freistehenden Campanile hängen die Glocken in einem Stahlglockenstuhl übereinander. Ursprünglich im Jahr 1967 war der Turm in doppelter Höhe geplant. Um mit diesen drei neuen Glocken und dem hörbaren Nachbargeläut der Kirche von St. Maria Thalkirchen eines der schönsten Glockenmotive, das Tedeum, zu erreichen, wurde auf die Schlagtonmelodie großer Wert gelegt.
Am Heiligen Abend 1983 erklang zum ersten Mal das Dreiergeläut in Obersendling.